
1. Nennen Sie bitte die drei wichtigsten Themen, für die Sie sich im Bundestag stark machen würden.
Wirtschaftspolitik für Menschen statt Konzerne – grundlegende Umgestaltung des Wirtschaftssystems sowie des Verhältnisses von Staat und Wirtschaft, z. B. staatliche statt privatisierte Daseinsvorsorge, Leistungsgerechtigkeit, gegen weitere Monopolisierung und für die Umsetzung staatlicher Konzepte zur Lösung drängender Zukunftsausgaben, vor allem der Klimawende
Bildungspolitik für Chancengleichheit und mit dem Ziel umfassend gebildeter Persönlichkeiten und nicht nur der zügigen Schaffung „gut verwertbarer Arbeitnehmer“
Frieden schaffen und Fluchtursachen bekämpfen, z. B. Verbot von Rüstungsexporten, Beendigung von Auslandseinsätzen, Einsatz für Abrüstung, Verbot des Exports subventionierter Waren in ärmere Länder, Gestattung von Schutzzöllen für solche Länder, Entwicklungshilfe zum eigenständigen Abbau, der Verarbeitung / Vermarktung natürlicher Ressourcen und Unterstützung bei der Bekämpfung des Einflusses neokolonialer Konzerne
2. Wie sollen die aufgelaufenen Staatsschulden abgebaut werden?
Wegen der immer größeren sozialen Probleme, angesichts der Zukunftsausgabe einer echten Klimawende und aktuell auch wegen der Corona-Pandemie, kann es derzeit nicht um den Abbau von Staatsschulden gehen. Vielmehr muss in eine zukunftsfähige Umgestaltung der Wirtschaft und in staatliche Infrastruktur investiert werden. Ein kaputtgesparter Staat ist im Ergebnis ein teurer Staat. Das Festhalten an der schwarzen Null und der Verzicht auf dringend nötige Investitionen würde es unseren Nachkommen aufbürden, weiterhin in einem kriselnden Wirtschaftssystem zu leben, das weder imstande ist, die Zukunftsausgaben zu lösen, noch die Staatsschulden abzubauen.
3. Wie stehen Sie zu weiteren Auslandseinsätzen der Bundeswehr?
Ich lehne weitere Auslandseinsätze der Bundeswehr ab und fordere die sofortige Beendigung der derzeit laufenden Einsätze.
4. Wie ist Ihre Meinung zu einem bedingungslosen Grundeinkommen?
Die innerhalb unserer Partei geführte sachliche Debatte ist nicht abgeschlossen, mündete aber zunächst in unsere Forderung nach einem Mindesteinkommen von 1.200 Euro.
5. Wie positionieren Sie sich zum sogenannten Gendern in der Sprache?
Für mich ist Sprache vor allem dazu da, um meine Gedanken klar auszudrücken, so dass mich der jeweilige Adressat bis hin zum Mandanten im Migrationsrecht immer gut verstehen kann. Direkte Anreden ohne Ausgrenzungen zu formulieren, ist ja längst etabliert. Noch weitergehende Versuche, die Sprache in dieser Hinsicht zu reformieren, respektiere ich, auch wenn ich Zweifel an den Erfolgsaussichten dieses Reformversuchs habe und auch nur geringe Auswirkungen in Bezug auf die reale Gleichberechtigung sehe. Es ist für mich jedoch inakzeptabel, Menschen verächtlich zu machen oder verbal anzugreifen, die sich nicht an diesem Reformversuch beteiligen wollen oder können.