Mit dem gemeinsamen Gesang des bekannten Kinderliedes „Kleine weiße Friedenstaube“ endete sehr emotional das traditionelle Strausberger Friedensfest der LINKEN Märkisch-Oderland. Ebenso bewegend verliefen die zahlreichen Diskussionen, Gespräche und Musikeinlagen der diesjährigen Kundgebung gegen Krieg, Rüstungsexporte, Auslandseinsätze und Hetze am 28. August kurz vor Weltfriedenstag. Gefragte Gesprächspartner waren in diesem Jahr vor allem der hiesige Bundestagskandidat, Niels-Olaf Lüders, und der Landratskandidat, Uwe Salzwedel.
Als ein Höhepunkt des Tages erfreute der Sänger und Songschreiber Tino Eisbrenner mit Friedensliedern von Lennon bis zu Eigenkompositionen die Herzen der mehreren hundert Besucher. Das vielseige Fest rundeten außerdem die Joes Big Band, die Interpreten Isabell Neubauer und Jörg Bogadtke sowie Info-Stände, syrische Küche und Kinderspiele ab.
In einem Friedenspolitischen Forum über Flucht und Migration am Vormittag schilderte Niels-Olaf Lüders, dass er als Anwalt, der sich besonders für Geflüchtete einsetzt, in den zurückliegenden Tagen viele Hilferufe von in Afghanistan lebenden Menschen erhalten habe. Die, die jetzt um ihr Leben fürchteten, seien neben Tausenden Toten und Verwundeten weitere Opfer eines verheerenden sinnlosen Krieges der USA und ihrer Verbündeten. Die Linke habe stets vor dieser Beteiligung und an allen anderen Auslandseinsätzen Deutschlands gewarnt und niemals einem Kriegsmandat zugestimmt, erinnerte er.
Zudem kritisierte der Kreisvorsitzende des VVN – Bund der Antifaschisten, Wolfram Wetzig, die bundesrepublikanischen Außen-, Militär- und Entwicklungshilfepolitik sowie die Situation von Geflüchteten hierzulande auf das Schärfste.
Der sicherheitspolitische Referent in der Bundestagsfraktion, Thomas Kachel, benannte Kriege, Rüstungsexporte, die Weltmarktabhängigkeit des Südens sowie die gescheiterte Entwicklungshilfe ohne Förderung zur Eigenständigkeit als Hauptursachen für die zunehmenden Flüchtlingsbewegungen.
Um denen, die hier ankommen zu helfen, habe DIE LINKE während ihrer Regierungsbeteiligung in Brandenburg u. a. unabhängige Beratungsstellen, einen Landesmigrationsbeauftragten und eine digitale Gesundheitskarte eingeführt, erläuterte der Landtagsabgeordnete Andreas Büttner.
An dieser Stelle bemängelte Uwe Salzwedel, Vorsitzender der Linksfraktion im Kreistag und Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, dass es auf Betreiben des gegenwärtigen Landrates, Gernot Schmidt, in Märkisch-Oderland als einzigem Landkreis Brandenburgs, noch keine Gesundheitskarte sowie kein Konto für die monatlichen Zahlungen an Geflüchtete gäbe. Das würde er nach seiner Wahl als Landrat beispielsweise umgehend ändern.
Über schlimme Auswirkungen ungenügender Hilfe sowie Diskriminierung von Behörden in Deutschland berichtete der Kameruner Lazare Mountapmbeme in der Nahegehenden Schilderung seiner Lebenslage.
Axel Grafmanns vom Vorstand des Vereins „Wir packens an“ beschrieb die erschütternden, katastrophalen Zustände für in Bosnien lebende Flüchtlinge. Der Verein hatte gerade wieder zahlreiche Spenden mit Trucks nach Bosnien gebracht, um die große Not etwas zu lindern.
In einer weiteren Talkrunden machte die Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Dagmar Enkelmann, auf die noch immer bestehenden Gefahren eines atomaren Krieges sowie des Klimawandels aufmerksam. DIE LINKE sei die einzige Friedenspartei, weil sie sich konsequent gegen die Ursache von Kriegen, dem Kapitalismus, und für friedliche Konfliktlösungen einsetze.