Ich beglückwünsche den FC Strausberg zu dem mit dem Rückzug aus der Oberliga eingeschlagenen neuen Weg. Die Begründung der Entscheidung lässt wirklich aufhorchen. „Unserem Nachwuchs werden wir noch höhere Aufmerksamkeit widmen, als bisher. Die Corona-Pandemie hat wie ein Brennglas gezeigt, worum es wirklich im Leben geht. Warum der Zusammenhalt und der Leistungsanspruch auch ohne die Forderung nach einer geldwerten Entschädigung die Grundpfeiler des FC Strausberg sind.“ So heißt es in der Presseerklärung. Ich finde, das ist im Sinne des Sports aber auch des Gemeinwohls eine wirklich großartige Begründung. Es wäre gut, wenn sich viele andere, bis hinein in die Wirtschaft, daran ein Beispiel nehmen würden. Unternehmen, die sich zum Beispiel der Idee der Gemeinwohl-Ökonomie verschrieben haben, machen es vor, dass auch so etwas geht. Darüber, wie die hochkommerziellen Profi-„Vereine“, die mitten in der Pandemie aus reinem Profitstreben in Sklavenhalterstaaten reisen oder eiskalt Einreisebeschränkungen umgehen, offenbar vollkommen die Bodenhaftung verloren haben, wurde schon viel geschrieben und gesagt. Wirklich fassungslos macht mich dabei aber vor allem immer wieder, dass die Protagonisten dieser „Vereine“ dies bei ihren untauglichen Erklärungsversuchen offenbar gar nicht mehr bemerken. Zu sehr haben sie inzwischen verinnerlicht, dass es ohne Profit und Wachstum vermeintlich nicht geht. Anderes liegt schon außerhalb ihrer bedauerlich geschrumpften Vorstellungskraft. Umso bemerkenswerter ist es, wenn sich ein Verein, unser FC Strausberg, wieder darauf besinnt, was Sport sein kann und was Sport sein sollte. Chapeau!